1te Etappe: Rettenberg - St. Anton (77km, 6h10min, 1810hm)
(77km, 6h120m, 1810hm)
Pünktlich um 9 Uhr ging es los. Das Wetter hatte sich beruhigt und wir
waren auch wieder bester Dinge. Nur die 15km bis Oberstdorf waren mindestens 30km entlang
einer viel befahrenen Hauptstraße. Dann lag Oberstdorf vor uns. Eine Idylle wie aus dem
Bilderbuch. Umrahmt von Bergen liegt dieser verkehrsberuhigte Erholungsort wunderschön in
der Landschaft. Bahnhöfe mit dieser Topologie heißen Sackbahnhöfe. Mann kann nicht
durchfahren, sondern wo man reinfährt muß man auch wieder heraus. Und reingefahren sind
da viele. In der Innenstadt wimmelt es von Touristen. Ist ja auch schön dieses
Oberstdorf. Albert kauft noch schnell in einem Bikeshop ein Sitzcreme (Eine Dose mit
grauer Paste für das Hinterteil. Die Beschriftung ist in holländisch aber zumindest ist
ein Rennradfahrer auf der Dose abgebildet. Wird schon das Richtige sein). Dann erkundigen
wir uns bei einem Einheimischen, die erkennt man daran, das sie ein Pferdefuhrwerk
steuern, nach dem Weg zum Schrofenpaß und verlassen diese Idylle.
Es geht nun durch das Partalpbachtal hinauf zum Schrofenpaß. Der Weg wird immer enger,
man schultert das Bike immer öfters. Dann wird der Weg langsam steinig und wir sehen vor
uns ein unüberwindliche Felswand. Sieht zumindest so aus. Doch der Weg führt stetig
bergan hinauf zum Schrofenpaß. Hinter eine Biegung um einen Felsvorsprung herum liegt die
Schlüsselstelle vor uns:
Über eine kleine Schlucht führt eine Leiter als Brücke herüber. Gesichert ist dies
durch zwei Stahlseile die als Geländer dienen sollen. Glücklich ist der, der dieses
Geländer nicht benutzt. Sieht zwar schön aus, die Seile sind jedoch nicht gespannt und
geben höllisch nach. Also besser nicht festhalten und drüber balancieren. Geschafft.
Jetzt noch eine Kurve und wir sind drüber. Der Schrofenpaß ist unser. Wer sein Bike den
Berg hinaufträgt kann es auch auf der anderen Seite herunterschieben. Die nächstem 200
hm gehen per Pedes hinab. Erst als tatsächlich ein fahrbarer Weg beginnt rauschen wir
hinunter ins Tal. Bald aber geht es auf Asphalt wieder bergauf in Richtung Flexenpaß. Auf
dem Weg dorthin durchfahren wir zwei Wintersportorte. Das trostloseste was die Arlberger
Alpen zu bieten haben. Leere Hotels, geschlossene Geschäfte vor einer Kulisse mit
spätsommerlichen Skipisten. Oh, Du mein Österreich. An eine geöffneten Supermarkt wird
schnell Wasser nachgefüllt, mehrere Eis und ein SixPack Milchschnitte verdrückt. So
gestärkt ist der Flexenpaß kein Hindernis, obwohl die Auffahrt durch Tunnels nicht
gerade erfrischend war. Kurz hinter dem Flexenpaß liegt der Arlbergpaß und dahinter die
Abfahrt runter nach St. Anton. Oberhalb von St. Anton liegt der Abzweig in das Verwaltal,
und auf gleicher Höhe ein großes Hotel. Leider gab es da keine Zimmer und bei Karl
Schranz (5 Sterne und allem Pi Pa Po) wollten wir nicht, Albert war von der Promi-Galerie
mit Helmut Kohl in der Mitte so überwältigt, daß wir schnell woanders hin sind. Wir
haben eine kleine plüschige Frühstückspension (immerhin noch 3 Sterne) gefunden die
gemütliches Zimmer mit TV bot. Albert hat ein Steak im Steakhaus gegessen. Ich eine
Portion Spaghetti. Es gab fast alles in St. Anton nur zum leidwesen von Albert keine
Flasche Wasser. Das Frühstück am anderen Morgen war gekrönt durch selbstgemachte
Marmelade (wir haben den Topf leergegessen) und einen reellen Zimmerpreis.